London in den 1960er Jahren. Der russische Balletttänzer Petrovyan hat sich nach einem Gastspiel seiner Balletttruppe abgesetzt – und zwar ausgerechnet in den Kofferraum von Commander Rimmingtons Wagen.
Dessen Tochter Nancy, ihr Verlobter Gerry und ihre Freundin Alicia entfachen ein Feuerwerk der Turbulenzen, um den Politflüchtling vor dem Vater, vor der plötzlich auftauchenden Mutter, vor einer Polizistin und einer Abgesandten der Botschaft zu verstecken. Vor allem der Verlobte Gerry muss da von einer Rolle in die andere springen, um den Eiertanz des Vertuschens heil zu überleben.
Das hat einen herrlich absurden Witz und ein atemberaubendes Tempo, dass Dauergelächter garantiert ist!
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Auszug aus dem Bericht der Augsburger Allgemeinen Online vom 07.10.2025
VÖHRINGEN
Gags im Sekundentakt bei »Hasch mich, Genosse!«
Die Jugendbühne Spectaculum brilliert mit einem Stück des Komödienautors Ray Cooney.
URSULA KATHARINA BALKEN I 07.10.2025
Alles rennet, rettet, hastet aus Schillers »Glocke« leicht entfremdet abgeguckt - hätte zu »Hasch mich, Genosse!« auch gut gepasst. Die Spielerinnen und Spieler spurten über die Bühne. Tür auf, Tür zu, der Kamin mutiert zum Fluchtweg aufs Dach, ein dicker Bücherband wird zur Allzweckwaffe, es geht die Treppe hinauf und hinunter. Kein Gag, der ausgelassen wird. Die verbalen Pointen sind bis ins kleinste Detail ausgereizt, Turbulenzen gibt’s im Dauermodus, bis der Vorhang fällt. Dann bricht sich minutenlanger Beifall im Vöhringer Josef-Cardijn-Haus Bahn, die Besucher feiern die neueste Inszenierung von Spectaculum 04.
Es geht um einen Tänzer einer russischen Ballettcompagnie, in London auf Gastspielreise, der sich von der Truppe Freiheit suchend absetzt.
Weit hergeholt ist das Szenario nicht. Dem russischen Tänzer Rudolf Nurejew gelang es, sich 1961 bei einem Gastspiel in Paris abzusetzen. Spielleiter Thomas Boxhammer widmet im Programm eine halbe Seite den 60er-Jahren mit ihren bedrohlichen Situationen – Beispiel Kuba-Krise.
Die Inszenierung strotzt vor absurdem Witz, spritzigen Dialogen und glänzt mit atemberaubendem Drive. Eingeleitet wird die Aufführung stilgerecht mit Tschaikowskys Ballettmusik aus »Schwanensee«. Marius Welk als Commander Rimmington in einer mit Orden bestückten Uniform, der keine Ahnung hat, dass der flüchtende Balletttänzer im Kofferraum seines Wagens liegt, stolziert im Paradeschritt über die Bühne und hat sich für die Rolle eine knarrende Sprache zugelegt. David Klement als Hoskins mimt eine Art Faktotum zwischen Hortensien und Komposthaufen im Garten. Leonie Matejka im voluminösen Tutu ist Tanzpartnerin Alicia des flüchtenden Tänzers Petrovyan. Den gibt Henri Blaas, der mit einer kühnen Pirouette auf die Bühne springt und russisch parliert. Dass im Hause Rimington nicht alles mit rechten Dingen zugeht, wittert Mrs. Speeter mit strenger Brille (Lea Walter), die mit einer Flasche Whiskey im Garten kaltgestellt wird. Mit Juliana Jank ist die Rolle des Constablers Pulford in entsprechender Uniform bestens besetzt, mit Riesenschritten durchmisst die energische Person die Bühne und lässt ihre Trillerpfeife schrillen. Das besondere Tüpferl aber sind Simone Steinhauser als Nancy und Julius Holbein als Gerry. Was das Duo auf die Bühne bringt, ist eine Mischung aus wirbelnder Komik und »Action«, was abgesehen von der Textmenge das gebotene Presto beim Sprechen auch körperlichen Einsatz erfordert. Zum Beispiel, wenn Gerry das Morsealphabet demonstriert. Da gibt es den längst fälligen Zwischenapplaus. Ein Aha-Erlebnis ist das Erscheinen von Thomas Boxhammer als Bobby, der Nachbar. An seiner Seite Julia Aigner als schlagfertige Mrs. Rimmington, die meint, dass ihr Mann, der Commander, mit anderen Frauen techtelmechtelt. Nach zwei Stunden geht ein Abend zu Ende, der vom Publikum mit skandierendem Beifall gefeiert wird.
Der Artikel ist online für Plus-Leser der Augsburger Allgemeinen hier zu finden.
Auszug aus der Vorankündigung in der Augsburger Allgemeinen Online vom 30.09.2025
VÖHRINGEN
Ballett, Chaos und Heiterkeit: Spectaculum spielt turbulente britische Komödie
Die Vöhringer Jugendbühne bereitet »Hasch mich, Genosse!« von Ray Cooney vor. Dafür wird fleißig gewerkelt und geprobt. Das Stück könnte wieder zum Hit werden.
URSULA KATHARINA BALKEN I 30.09.2025
Der große Saal im Josef-Cardijn-Haus hat sich verändert, er ist zu einer großen Werkstatt mutiert, am Lärmpegel deutlich erkennbar. Es wird gesägt, gehämmert und geschliffen. Ein Staubsauger ist in Betrieb, nimmt Staub und Holzschnitzel von der Erde auf. Das Ergebnis ist ein aufwändiges Bühnenbild, wortwörtlich handgemacht, damit das Stück »Hasch mich, Genosse!« auch stilgerecht über die Bühne gehen kann.
Während die Bühne Spectaculum 04 sich im Frühjahr den kleinen Zuschauerinnen und Zuschauern mit Aufführungen von Märchen und lustigen Geschichten widmet, gehören die Herbstmonate den jugendlichen Darstellern. Spielleiter Thomas Boxhammer gibt Einblick in die Entstehungsgeschichte eines Stückes. Da ist bereits im Sommer Lesezeit angesagt. In diesem Jahr waren drei Komödien Boxhammers Lektüre. Er entschied sich für »Hasch mich, Genosse!« und weiß sich damit auf der sicheren Seite. Nicht nur wegen des turbulenten Inhalts, der Lacher verspricht, auch wegen des Autors Ray Cooney. Er gehört nicht nur in England zu den Lieblingsautoren. Wer sicher sein will, die richtige Komödie ausgewählt zu haben, entscheidet sich für den Briten.
Zum Stück: Es geht zurück ins London der 1960er Jahre. Ein Balletttänzer hat sich nach einem Gastspiel vom Corps de Ballet abgesetzt und in einem Kofferraum eines englischen Diplomaten versteckt, nicht wissend, wem das Auto gehört. Daraus entwickeln sich Turbulenzen vom Leiter der russischen Ballettcompagnie wie von englischer Seite. Das sorgt für Heiterkeit, Tempo und für jede Menge Vergnügen.
In der Aula der Grundschule lllerberg genießt Spectataculum Gastrecht und das Ensemble trifft sich zweimal in der Woche zu den Proben. Am Ende werden sie ins Cardijn-Haus verlegt, denn die Wege in der Kulisse müssen abgezirkelt sein: Jeder muss wissen, in welche Richtung er zu gehen hat, wo sein Abgang von der Bühne ist. Ein wenig stolz ist Boxhammer auf die Entstehung des Bühnenbildes. Marius Welk entwirft ein 3D-Modell, das als Vorlage fur die Ausstattung gilt. Die Elemente werden vor Ort gebaut, die Einzelteile mit dem Anhänger ins Cardijn-Haus gebracht. Was an vorhandenen Bühnenelementen gebraucht wird, kommt aus dem Fundus im Keller der Realschule - Räume, die einst für ein Hilfskrankenhaus gebaut wurden. Wie immer sprudelt die Begeisterung der Darsteller. So verspricht auch das neue Stück wieder ein Hit zu werden.
Der vollständige Artikel ist für Plus-Leser der Augsburger Allgemeinen hier zu finden.
David Klement
Hoskins
Henri Blaas
Petrovyan
Juliana Jank
Constable Pulford
Julius Holbein
Gerry Bousse
Lea Walter
Mrs Speeter
Leonie Matejka
Alicia Courtney
Marius Welk
Commander Rimmington
Marlena Steinhauser
Janet Rimmington
Simone Steinhauser
Nancy Rimmington
Thomas Boxhammer
Bobby Hargreaves
Regie: Thomas Boxhammer
Spieltermine: Sa., 04.10. (20:00), Fr., 10.10. (20:00), Sa., 11.10. (20:00), So., 12.10. (18:00), Fr., 17.10. (20:00), Sa., 18.10. (20:00), So., 19.10. (18:00), Fr., 24.10. (20:00), Sa., 25.10. (20:00)