Es war einmal vor langer, langer Zeit, da wurde in einem Königreich eine Prinzessin geboren. Zur Feier ihrer Geburt wurden 12 Feen eingeladen, die der Prinzessin gute Wünsche mitbrachten. Es gab aber eine dreizehnte Fee, die nicht eingeladen wurde. Sie kam aber trotzdem und rächte sich, indem sie die Prinzessin verfluchte: Sie sollte sich an ihrem 16. Geburtstag an einer Spindel stechen und sterben. Doch eine der Feen hatte ihren Wunsch noch aufgespart und milderte diesen Fluch in einen 100-jährigen Schlaf ab. Obwohl der König alle Spindeln aus seinem Königreich entfernen ließ, passierte am 16. Geburtstag der Prinzessin doch, was vorhergesagt war: Die Prinzessin stach sich an einer Spindel und fiel schlafend zu Boden. Aber nicht nur sie, sondern der gesamte Hofstaat schlief ein und es wuchs eine Dornenhecke um das Schloss. Dornröschen, wie die Prinzessin dann genannt wurde, konnte von keinem Prinzen befreit werden. Erst nach 100 Jahren drang ein Prinz durch die Dornenhecke, küsste Dornröschen wach und feierte mit ihr und dem ganzen Hofstaat eine große Hochzeit. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.
Ein Frosch macht pitsch, ein Frosch macht patsch.
Hurra, hurra, das Kind, das ist da.
Gute Feen, wir sind gute Feen.
Wenn die Spindel hüpft und springt.
Dornröschen hat Geburtstag heut.
Keiner darf hier rein und raus.
Es gibt keine Dornenhecke mehr.
Ja, es könnt so weitergehen ...
Auszug aus dem Bericht in der Augsburger Allgemeinen Zeitung vom 26.04.2022
VÖHRINGEN
Märchenhafter Nachmittag
Für seine aufwendige Inszenierung erhält das Theater Spectaculum bei der Premiere von »Dornröschen« großen Applaus.
URSULA KATHARINA BALKEN I 26.04.2022
Mit der aufwendigen Inszenierung von »Dornröschen« hat sich die Jugendbühne Spectaculum aus Vöhringen nahezu selbst übertroffen. Darüber war sich das Publikum am Wochenende einig: Nicht nur die Kleinen erklatschten sich unermüdlich Zugaben, es war auch eine Vielzahl von Erwachsenen im Kulturzentrum, die nicht als Begleitung von Kindern und Enkeln gekommen waren. Sie wollten einfach mal etwas erleben, was sie an ihre Kindheit erinnerte, so jedenfalls war es häufig in der Pause zu hören.
Die Geschichte dürfte allgemein bekannt sein: Es gab einmal eine Prinzessin, die eine böse Fee erzürnte. Denn Letztere wird nicht zur Geburtstagsparty eingeladen. Der königliche Haushalt verfügt nämlich nur über zwölf goldene Teller, ein 13. ist nicht vorhanden. Also übergeht man die Fee, was unerwünschte Konsequenzen hat. Mit einem Fluch versetzt sie den gesamten Hof in einen 100-jährigen Schlaf.
Dass die Aufführung von Spectaculum überhaupt über die Bühne im Wolfgang-Eychmüller-Haus gehen konnte, war ein Kraftakt. Thomas Boxhammer hatte schon sehr früh die Stückauswahl getroffen, alle Mitwirkenden waren beisammen, die Proben liefen an. Aber dann kam Corona und die Inszenierung war infrage gestellt. Glücklicherweise kamen neue Spielerinnen und Spieler, was aber bedeutete: alles auf Anfang. Dem Engagement des Regie-Trios Thomas Boxhammer, Julia Aigner und Marlena Steinhäuser ist es zu verdanken, dass die Aufführungen nun doch stattfinden können. Fabian Weisenberger, der Hauskomponist, schrieb nicht nur eingängige Musik, sondern studierte die Lieder mit den kleinen Schauspielerinnen und Schauspielern auch ein. Hübsche Choreografien runden das Theaterstück ab.
Wichtig ist dem Spielleiter, dass jedes Kind im Ensemble eine Rolle hat, wie die Fledermäuse, die mit ständig wedelnden Armen in Diensten der bösen Fee stehen, oder die Bediensteten in Livree, die vorschriftsgemäß die Speisen servieren. Die Regie entschärft auch die im Märchen enthaltenen gruseligen Szenen, zudem ist die Inszenierung pädagogisch durchdacht. Denn welches Kind weiß heute, dass man zum Weben Spindeln braucht? Das wird erklärt. Sehenswert ist auch die farbige Bühnenausstattung. Die Roben und Kostüme glänzen und glitzern in allen Farben. Lichtspiele machen die Märchenwelt perfekt. Sonderapplaus gibt es für Szenen, wenn die ums Schloss nach oben wuchernde Hecke durchbrochen werden soll. Da grummelt die Musik in dunklen Tönen und Lichtreflexe blitzen auf. Eine nette Großmama erklärt vor dem Vorhang sitzend ihren beiden Enkeln den Zusammenhang des Märchens – ein gelungener Kunstgriff, um dem Inhalt zu folgen.
Das Finale ist zum Ritual geworden: Die Darstellerinnen und Darsteller bilden eine Pyramide und schmettern den Schlusssong in den Saal. Es wird eifrig geklatscht, die Begeisterung ist kaum zu stoppen. Es ist ein Dank für einen märchenhaften Nachmittag.
Auszug aus der Vorankündigung in der Augsburger Allgemeinen Online vom 18.04.2022
VÖHRINGEN-ILLERBERG
Es brechen märchenhafte Zeiten im Vöhringer Kulturzentrum an
Das Vöhringer Kinder- und Jugendtheater Spectaculum spielt »Dornröschen« nach Grimms Märchen. Die Proben für die anstehenden Aufführungen laufen seit Monaten.
URSULA KATHARINA BALKEN I 18.04.2022
Fast schien es eine Weile, dass Mickey Mouse und Donald Duck den Märchengestalten Rotkäppchen, dem gestiefelten Kater und Frau Holle den Rang abgelaufen hätten. Aber in zunehmendem Maße erobern die alten Märchen aus der Sammlung der Gebrüder Jakob und Wilhelm Grimm wieder die deutschen Bühnen. Das Vöhringer Kinder- und Jugendtheater Spectaculum pflegt schon seit Jahren die alten Geschichten und kann für die Aufführungen auch immer wieder Kinder und Jugendliche zum Mitspielen begeistern. Am Samstag, 23. April, 15 Uhr, öffnet sich im Wolfgang-Eychmüller-Haus der Vorhang für das Märchen »Dornröschen«.
Die Bühne tritt zweimal im Jahr mit Inszenierungen in Erscheinung. Das Frühjahr ist im Wolfgang-Eychmüller-Haus den Märchen vorbehalten, im Herbst ist im Josef-Cardijn-Haus Boulevard-Theater angesagt. Spectaculum ist eine Herzensangelegenheit von Thomas Boxhammer, von Beruf Lehrer und Theatermacher aus Leidenschaft. Kinder mit den alten Märchen vertraut zu machen, ist ihm ein Anliegen, für ihn sind die Grimm’schen Geschichten ein Stück Kulturgut.
Spectaculum hätte die Pandemie fast nicht überlebt
Die bunten Kostüme entstehen zwar nicht in Eigenregie, wohl aber die Kulissen sind Marke Eigenbau. Da helfen dann die jungen Leute beim Bühnenbild, die aus den Märchenspielen herausgewachsen und schauspielerisch jetzt im Boulevard zu Hause sind. Auch die Musik wird wieder eigens für Dornröschen komponiert, dafür ist Fabian Weisenberger zuständig.
Fast hätte Spectaculum die Pandemie nicht überlebt. »Nicht nur, dass wir nun Schulden vor uns herschieben, sondern uns wären fast auch die Mitspieler ausgegangen«, berichtet Boxhammer. Normalerweise rekrutiert das Theater den Nachwuchs aus den eigenen Reihen. Aber durch Corona ging das nicht. »Neue Mitspieler zu finden wurde zum Problem. Schwierig zu verkraften waren die durch Corona bedingten Regeln, nicht-geimpfte Jugendliche, die älter als elf Jahre waren, durften nicht mehr mitproben. Dann gab es immer bei der Probenarbeit Hürden mit den Quarantänebestimmungen«, erzählt der Spielleiter. »Die Situation war so ernst, dass wir nahe daran waren, aufzuhören.«
Aber dann sprang die Ampel auf Grün und Boxhammer machte sich erneut ans Werk. Kostüme waren zum Beispiel ja schon geschneidert und man dachte, diese Vorarbeit sei ein Vorteil. Ein Irrtum, wie sich herausstellte. Denn Kinder wachsen schnell. Also mussten manche Kleider neu angefertigt werden.
Die Vöhringer Gruppe sucht immer wieder neue Mitwirkende
Dornröschen ist die 17. Kinderproduktion. 24 Schauspielerinnen und Schauspieler im Alter von neun bis 17 Jahren wirken mit. 15 Mädchen und Buben haben vorher noch nie auf einer Bühne gestanden. »Die Kinder sind hoch motiviert und wir haben das Glück, dass zahlreiche Kinder eine gute Begabung mitbringen«, sagt Boxhammer erfreut. Es werden auch immer wieder neue Spieler gebraucht, wer Interesse hat, kann sich unter der Telefonnummer 07306/925850 direkt an ihn wenden.
Bereits im Juni 2021 wurde mit den ersten Probeeinheiten begonnen. Zur Seite stehen Boxhammer bei der Regiearbeit Julia Aigner und Marlene Steinhauser. Dass die Wahl auf Dornröschen fiel, begründet Boxhammer mit der Möglichkeit, viele Darstellerinnen und Darsteller auf die Bühne zu bringen. Ein Vorteil liegt auch daran, dass das Märchen bei den Eltern bekannt ist. Nun hofft Spectaculum auf zahlreiche Zuschauerinnen und Zuschauer.
Schauspieler: Antonia Jehle (Fee Soronia, Spinnerin, Kind, Hecke), Elias Kohler (Frosch, Spinner, Kind, Prinz), Emma Boxhammer (Frosch, Fee Venusia, Eisverkäufer, Hecke), Emma Haberlach (Mormonia), Felix Trips (Diener, Wache, Koch, Prinz), Franja Kukuc (Mäuseoma), Fridolin Boxhammer (Flup), Hanna Schuldes (Frosch, Fee Leandra, Eisverkäufer, Hecke), Jana Sailer (Mutterfrosch, Spinnerin, Kind, alte Frau), Juliana Jank (Fee Almeda, Spinnerin, Luftballonverkäufer, Hecke), Julius Holbein (König), Korbinian Hartmann (Flap), Lena Knöthig (Fee Amitola, Wache, Bäcker, Prinz), Leonie Matejka (Fee Brighid, Spinnerin, Limoverkäufer, Hecke), Lia Wolfarth (Fee Tamesia, Dornröschen), Lias Hassenstein (Frosch, Fee Primula, Eisverkäufer, Prinz), Lucia Kohler (Königin), Ludwig Müller (Maus), Luise Nunink (Frosch, Fee Lilia, Luftballonverkäufer, Hecke), Magdalena Hartmann (Frosch, Fee Sabira, Limoverkäufer, Prinz), Marie Schuldes (Frosch, Fee Velda, Limoverkäufer, Frau), Melek Yilmazer (Maus), Samoa Kast (Fee Calista, Spinnerin, Bäcker, Hecke), Toni Hüfle (Diener, Wache, Küchenjunge, Prinz)
Regie: Thomas Boxhammer, Julia Aigner
Musik: Fabian Weisenberger (http://fw-formusic.de)
Choreografie: Julia Aigner
Bühnenbild: Hans Riggenmann
Maske: jeder Mitspieler
Kostüme: Beate Glisic
Technik: Norman Meier, Marius Welk
Dornröschen und das Virus mit der Krone
03.03.2022:
Dornröschen fängt an aufzuwachen. Und wird im April dann putzmunter sein.
12.04.2021:
Leider wird das nichts mit dem ersten Erwachen im Juli. Dornröschen wird erst im nächsten Jahr wieder erwachen ‒ hoffentlich. Gefühlt sind es jetzt schon hundert Jahre ...
13.02.2021:
Nach den neuesten politischen Entscheidungen muss Dornröschen noch weiterschlafen bis 2022. Wir spielen das Stück im April 2022, die Premiere wird am 23.04.2022 sein.
Vielleicht wird es aber schon im Juli 2021 ein erstes Erwachen geben. Am 03., 10. und 11. Juli haben wir Termine dafür reserviert. Aber pssst, verratet es dem Virus nicht, allen anderen könnt ihr es gerne weitersagen.
21.04.2020:
Leider muss Dornröschen noch weiterschlafen, zwar keine hundert Jahre, aber noch bis zum Jahr 2021. Nach der aktuellen Corona-Lage spielen wir das Stück im April 2021, die Premiere wird dann am 10.04.2021 sein.
03.04.2020:
Macht es wie Dornröschen – bleibt zuhause. Und bleibt gesund! Wann wir Dornröschen aufwecken können, werden wir euch so bald wie möglich wissen lassen.
16.03.2020:
Derzeit sieht es so aus, als müsste Dornröschen noch weiterschlafen, bevor sie irgendjemand von der Theaterbühne aus wecken kann. Das Virus mit der Krone scheint sehr mächtig zu sein.
13.03.2020:
Es kann sein, dass auch Dornröschen vom Coronavirus betroffen ist. Noch wurde die Infektion aber nicht bestätigt, was aktuell auch schwierig sein dürfte, weil Dornröschen immer noch schläft und die Dornenhecke der Anweisungen und Schutzmaßnahmen gerade ziemlich undurchdringlich ist. Wir halten hier alle Prinzen (und alle anderen), die sich trotzdem zu ihr durchschlagen wollen, auf dem Laufenden.